
Proloskneipe im April: Info- und Diskussionsveranstaltung über die Situation von Daniela Klette, Repression und Widerstand damals wie heute
Seit ihrer Verhaftung im Februar 2024 in Berlin ist Daniela Klette in Vechta im Knast eingesperrt. Sie wurde über 30 Jahre lang gesucht. Ihr wird vorgeworfen, an zwei Aktionen der RAF beteiligt gewesen zu sein: am Angriff auf die US-Botschaft 1991 während des Krieges gegen das irakische Volk und an der Knastsprengung in Weiterstadt 1993. Mit Volker Staub und Burkhard Garweg soll Daniela Geldbeschaffungsaktionen durchgeführt haben, um das Leben im Untergrund zu finanzieren.
Auf der Veranstaltung wird ein Genosse des „Netzwerk Freiheit für alle politische Gefangenen“ über Danielas Situation berichten: über ihren Prozess, der am 25. März begonnen hat, sowie über die erste Zeit in Isolation mit 24-Stunden-Videoüberwachung, Einzelhaft und Allein-Hofgang. Danielas Knast-Situation hat sich zwar etwas verbessert, allerdings dauert die Post an Daniela hin und zurück bis zu drei Monate, Beilagen aus Zeitungen oder linken Broschüren werden Daniela gar nicht erst ausgehändigt. Das alles zielt vor allem darauf, Daniela durch Zensur und Schikanen zu isolieren, zu desorientieren und sie politisch – somit als Mensch und Genossin – zu vernichten
Außerdem wird ein Schlaglicht auf die Repression gegen die Solidaritätsbewegung geworfen. So erhielt etwa Ariane, die auch die Knast-Kundgebungen in Vechta angemeldet hat, Besuchsverbot bei Daniela. Immer wieder wurde sie – wie auch andere Besucher*innen – als Zeugin vernommen. Reine Abschreckung, denn es drohen Bußgeld oder Beugehaft. Eine andere Seite der Repression: Ariane hat seit März 2024 Berufsverbot! Sie wurde von der Klinik „Gesundheit Nord“ in Bremen als Krankenschwester entlassen und als Betriebsrätin abgesetzt. Schon 1978/79 durfte sie in öffentlichen Krankenhäusern nicht arbeiten.
Letztes Jahr wäre Ulrike Meinhof 90 Jahre alt geworden. Dies nehmen wir zum Anlass, über die historische und aktuelle Bedeutung von Ulrike Meinhof aus der RAF für die weltweiten Kämpfe zu berichten. Zusätzlich werden zu ihr zwei kurze Filmclips gezeigt.
Die Veranstaltung nimmt also Bezug auf über 50 Jahre vielfältigen Widerstand in der BRD und die verschiedenen Bewegungen. Sie schlägt den Bogen zu Linken, die sich heute im Knast befinden, speziell die Antifaschist:innen und die wegen 129b Verfolgten. Der Referent vom „Netzwerk Freiheit für alle politische Gefangenen“ zeigt Zusammenhänge auf und zieht eine Linie von damals bis heute.
Proloskneipe | 25.04. | 19 Uhr | Schwarze Katze | Untere Seitenstraße 1
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